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Was kann der Buddhismus der Welt geben?

von Shigeo Takeda ein Artikel, aus der "Japan Times" vom 16. Dezember 1929
 

In der "Japan Times" vom 16. Dezember 1929 wendet sich Shigeo Takeda mit einem Appell an die Welt, in dem er unter anderem schreibt:

"Die intellektuellen Kreise der Gegenwart wenden sich mehr und mehr unbefriedigt vom Materialismus des Westens ab und dem Buddhismus zu. So groß ist die Anziehungskraft des Buddhadhamma auf die Denker des Ostens und Westens, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er die führende Lehre der Welt wird. Führend nicht nur betreffs der Zahl seiner Anhänger - das ist er schon - sondern an Einfluss."

Er zitiert Dr. Paul Carus: "Je mehr wir mit den Originalschriften des Buddhismus bekannt werden, um so mehr bewundern wir die Größe, die Weitsichtigkeit und das Verständnis, mit dem er die religiösen und psychologischen Probleme behandelt."

Takeda fügt hinzu: "Buddhismus hat immer den Fortschritt aller Wissenschaften vorausgesehen und war stets ein Freund der Freiheit und des freien Denkens. So weit reicht sein Verständnis, dass es keinen Fortschritt in der Welt gibt, bei dem er nicht innere Hilfe zu leisten vermag. Keine Möglichkeiten außerhalb seines Bereiches sind für irgendwelchen Fortschritt da. Niemals kann man von ihm sagen, dass er unbrauchbar wird oder durch irgendwelche Entdeckungen, Erfindungen oder sonst irgendwie, überholt werden könnte; denn er wurzelt in den festen Prinzipien der Wahrheit, die unabänderliches Gesetz sind.

Der Buddhadhamma erklärt das Wesen aller Dinge und wirft ein durchdringendes Licht auf das Mysterium von Leben und Tod. Leben ist kein Rätsel, aber eine wissenschaftlich zu erkennende und zu erforschende Vorhandenheit, die jeder Mensch nach seinem Willen formen kann. Der Mensch ist der Herr seines Schicksals. Er kann es durch schlechtes Tun ruinieren oder daraus in Gegenwart und Zukunft etwas Wundervolles entwickeln bis zur Vollendung. Der Mensch besitzt den Schlüssel zu dem Mysterium des Lebens und, obgleich Schleier so dicht und so dunkel, dass er nicht durchdrungen werden könnte. Sobald ein Mensch auf sich selbst alle Verantwortung für das, was in seinem Leben war und sein wird, übernimmt, macht er den ersten Schritt dem letzten Ziele entgegen. Denn in ihm selbst und nirgends anders ruhen und schlummern die Kraft und der Wille, durch welche er vollkommene Erkenntnis erlangen kann. Unermessliche, ungeahnte Fähigkeiten und Möglichkeiten sind in ihm verborgen. Es ist unmöglich sie zu messen. In bezug auf die unumschränkte Anerkennung der dem Menschen innewohnenden Macht und Größe steht der Buddhismus einzigartig da. Er zeigt der Welt das reinste Ideal menschlicher Entwicklung, das jemals dargelegt wurde. Der Dhamma ist der Stern, dem wir folgen und das Licht, das uns leuchtet. Im allgemeinen Leiden, in gemeinsamer Hoffnung, dass einmal eine Zeit kommen möge, in der die Wahrheit, die der Buddha lehrte, von allen Wesen erkannt wird, mögen sich Ost und West die Hände reichen."

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