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Kurzgeschichte des Buddhistischen Hauses

Ohne den Namen des verstorbenen Dr. Paul Dahlke mit Dank und Verehrung zu erwähnen, wäre es unmöglich, über das Buddhistische Haus zu sprechen. Herr Dr. Dahlke, ein ergebener Theravāda-Buddhist, hatte schon seinen Traum von einem Buddhistischen Haus auf der Insel Sylt verwirklicht.

 

Wenn er jedoch seine Ruhe zur Meditation durch den Bau des Hindenburgdammes und die dadurch ausgelöste Touristenflut gestört sah, kehrte er nach Berlin zurück. Eine Förderaktion der Behörden, um die damals noch recht spärlich entwickelte Region Frohnau zu entwickeln ergreifend, kaufte Dr. Dahlke den ganzen Hügel, dessen Erwerb die evangelische Gemeinde wegen des langen Fußmarsches und beschwerlichen Aufstieges ablehnte.

In Rekordzeiten ließ er nach seinen, von asiatischen Bauten inspirierten Plänen, das Hauptgebäude, die Meditationsklausen (eine davon dient heute als Garage eines Nachbars) und den Waschraum (nicht mehr vorhanden) errichten. Ein Teil der Gartenanlage war auch schon 1924 fertig. 1926 folgte der Ausstellungsraum, auch als Vortragshalle benutzt. Diese Halle wurde später der Tempel. Trotz einiger Versuche, über Dr. Dahlke´s Kloster-Schaffen zu sprechen, muss gesagt werden, dass ein Kloster in einem Haus wo männliche und weibliche Personen gemeinsam wohnen, nicht entstehen kann. Aber die fast asketische Lebensweise des Dr. Dahlke, der diese Art von Leben auch von allen anderen verlangt hat, machte aus dem Haus samt Praxis ein „Buddhistisches Haus“.

An Uposatha-Tagen hielt Dr. Dahlke Vorträge und stand mit Erklärungen stets zur Verfügung. Leider verstarb Dr. Dahlke nur vier Jahre nach der Gründung des Buddhistischen Hauses im Februar 1928. Nach seinem Tod, trotz fehlendem Einkommen aus der früheren Praxis, versuchten die Schwestern Dahlke zusammen mit Freunden das Haus in Dr. Dahlke´s Sinne weiterzuführen.
Mit dem Ausbruch des Krieges musste die buddhistische Tätigkeit aufhören, die tolerante Lehre mit ihrer allumfassenden liebenden Güte war den Behörden unerwünscht. Nach dem Krieg beherbergte das Haus Flüchtlinge, für deren Zahl seine Möglichkeiten völlig unzureichend waren. Finanzielle Mittel, das Haus instand zu setzen und weiter zu führen, gab es nicht mehr. Sogar ein Abriss wurde erwogen. Ein Verkauf scheiterte an ernsthaften Interessenten. Der Rand des Hügels wurde rundherum nach und nach veräußert. Dr. Dahlke´s Traum, aus dem Haus, in dem Buddhisten ständig leben, ein „Buddhistisches Haus“, ging leider erst etwa 30 Jahre nach seinem Tod in Erfüllung: 1957 sah Herr Asoka Weeraratna, der damalige Sekretär der German Dharmaduta Society, Colombo, seinen langjährigen Traum, einen Buddhistischen Theravāda Tempel in Deutschland zu errichten, in greifbare Nähe kommen. Nach intensiver Vorarbeit in Berlin und in Colombo, durch Überweisung seines gesamten Vermögens nach Deutschland, sowie nach einer Sammelaktion unter dem ceylonesischen Volk, unterstützt von einem großzügigen Legat des deutschen Buddhisten, Herrn Schmidt, erwarb Herr Asoka Weeraratna von den Erben Dr. Dahlkes Das Buddhistische Haus und das Zentralstück des Landes.

 

Asoka Weeraratna

Herr Weeraratna, nachdem er sein Vermögen für den Erwerb des Buddhistischen Hauses gegeben hatte, nahm seine geschäftlichen Aktivitäten wieder auf, um sein nächstes Ziel, die Errichtung eines ruhigen Waldklosters in Sri Lanka ermöglichen zu können. Mit der Zeit kaufte er tatsächlich ein großes Stück Bergland, ließ ein Kloster bauen, wo er selber als Mönch unter dem Namen Ehrw. Mitirigala Dhammanisanti bis zu seinem Tode zurückgezogen von allen weltlichen Tätigkeiten lebte. Schon im selben Jahr des Erwerbs des Buddhistischen Hauses, wurden buddhistische Mönche nach Berlin geschickt. So wurde Dr. Dahlke´s Wunsch wahr. Ein lebendiger Austausch von Pflichten und Rechten zwischen Mönchen und Laienanhängern kam zustande. Das buddhistische Leben wurde nicht mehr bloß vorgetragen, sondern ausgeübt.
 

1958 kaufte die German Dharmaduta Society zwei weitere übrig gebliebene Landstücke von den Erben Herrn Dahlke´s ab. Das Haupthaus wurde vollständig renoviert. 1962 wurde die Bibliothek auf recht buddhistische Weise gestiftet: Der damalige Botschafter Sri Lanka´s, Herr P.S. Wickramasinghe offerierte den Erlös der verkauften Juwelen seiner plötzlich verstorbenen Tochter, Hemamala. Die G.D.S. ließ die Bibliothek und den darunter liegenden Gästetrakt samt sanitären Anlagen in einem hervorragend passendem Stil anbauen. Bücher kamen als Spenden von den meisten aller buddhistischen Länder. Gräfin Lavinia von Monts spendete ihre Handbibliothek. Die G.D.S. lieferte den ganzen Tipitaka und Werke bekannter Autoren. Die feierliche Einweihung der Bibliothek hat 1967 stattgefunden. Seitdem heißt sie „Hemamala Wickramasinghe Bibliothek“ und ist aufgeführt im Verzeichnis der öffentlichen Bibliotheken der Stadt Berlin.

 

1974 wurde das „Ceylon Haus“ restauriert, bewohnbar und für Meditationszwecke nutzbar gemacht. Nach dem Personalwechsel in der G.D.S. im Jahre 2000, erlebte das Buddhistische Haus eine Erneuerung in allen Ebenen. Die längst nötigen Reparaturen sind geplant (und mittlerweile größtenteils auch ausgeführt) und außer den gewohnten Aktivitäten, wie Vorträgen und Meditationen, findet ein gezieltes Programm für die Verbreitung der Buddhalehre für die breiten Massen statt. Das Leben im Buddhistischen Haus und seine Aktivitäten sind ein typisches Beispiel der Theravāda-Buddhalehre. Alles ist zwanglos für den Laienanhänger. Jeder kann sich mit der Lehre nach eigener Art und Weise beschäftigen. Es gibt weder Mitgliedschaftsbeitrag, noch Kirchensteuer. Sich der Landessitte anpassend, gibt es anstatt an Uposatha-Tagen, an den Sonntagen Vorträge und fünfmal in der Woche Meditationen.

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Alle sind herzlich eingeladen, jeder ist willkommen.
Mögen alle Wesen glücklich sein, möge Das Buddhistische Haus Ihr Wegsuchen erleichtern und
beim „An-das-Ziel-Kommen“ behilflich sein!

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