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Was ist Buddhismus?

von Tissa Weeraratna

Was ist Buddhismus? Existierte der Buddhismus schon vor Buddha? Was ist Dhamma? Existierte der Dhamma schon vor Buddha?

Zweck dieser Rede ist es, herauszufinden wie der menschliche Körper und Geist funktioniert und zu lernen wie alles Leidhafte entsteht und eliminiert werden kann. Wer oder was kann uns dabei helfen? Der Weg des Dhamma oder Buddhismus? Der Buddhismus existierte nicht vor Buddha., der Dhamma existierte aber auch schon vor dem Buddha. Bevor der Buddha sagte, dass er den Dhamma entdeckt habe, bestanden schon die Naturgesetze, wie der menschliche Körper und Geist funktionieren. Er hat sie einfach nur erkannt.

Fazit, der Dhamma, die Lehre, das Naturgesetz wie denn alles funktioniert, bestand schon vor Buddha. Es war Buddha, der den Buddha Dhamma wieder entdeckte. Buddha erklärte Nibbana, und wie man Nibbana verwirklichen kann. Er beschreibt dies deutlich im Satipatana Sutta. Er sagte, kultiviert achtsam euren Geist, damit ihr die Funktion von Körper und Geist verstehen lernt. Dieses Verstehen wie denn alles funktioniert hilft uns dabei alles Leidhafte zum erlöschen zu bringen, ohne Anhaften an Buddha und Dhamma. Der Buddha sagte: Ihr findet alles was ihr zum Verstehen braucht in diesem Körper.

Wir müssen also verstehen wie Körper, Gefühl, Geist und unsere geistigen Konzepte funktionieren. Unter dem Begriff Buddhismus lernen wir zum Beispiel, das Leben des Siddharte Gautama, der spätere Buddha und das was der Buddha gelehrt hat. Es gibt verschiedene Buddhistische Richtungen wie zum Beispiel der Mahayana, Theravada und so weiter mit vielen verschiedenen kulturabhängigen Ritualen. Das Wort Dhamma bedeutet soviel wie Universales Naturgesetz, vergleichbar mit anderen Naturwissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie. Den Dhamma kann jeder studieren, egal welcher Religion oder Nationalität er angehört.

Jetzt stellt sich die Frage, was ist Dhamma und was ist Buddha Dhamma? Wie jede andere Naturwissenschaften, kann man den Dhamma studieren. Der Buddha Dhamma ist das Studium und die Praxis um das Leiden zu erkennen und wie man das Leiden beenden kann, ohne dabei an Konzepten festzuhalten.

Wie kann man nun studieren und praktizieren? Genau wie Studenten, die zum Beispiel Physik, Chemie oder Biologie studieren, kann man den Buddha Dhamma bei erfahrenen Lehrern studieren. Tempel und Mönche können uns behilflich sein, zu lehren, wie wir Achtsamkeit üben können; Achtsamkeit, die zum Verständnis des Leidens und seiner Auflösung führen kann. Genau so, wie wir gute Professoren für Physik und Biologie benötigen, brauchen wir gute Mönche, die Moral praktizieren und dadurch für uns ein gutes Beispiel durch ihr Verhalten und „Vorleben“ sind. Die Mönche sollten uns lehren, wie man Achtsamkeit im täglichen Leben praktizieren kann. Jeder Mensch, unabhängig von seiner Religion oder seiner Rasse, kann den Buddha Dhamma studieren. Der Buddha Dhamma kennt keinen Glauben an Gott. Saddha (Vertrauen) ist begründet und verwurzelt im Verstehen. Es ist das Praktizieren von Achtsamkeit. Achtsamkeit ist ein wichtiges Wort, ja ein sehr wichtiges Wort beim Praktizieren des Buddha Dhamma.

Dana, Sila, Bhavana : Dana bedeutet Almosen geben, Freiheit, Loslassen, Opfergaben. Sila bedeutet Moral, Sittlichkeit, Tugend. Bhavana, geistige Entfaltung und Entwicklung schließt Konzentration mit ein.

Dana ist eine Grundlage der Praxis: der Spender sammelt gutes Karma, das heißt gute Voraussetzungen für die Zukunft für sich an, wie zum Beispiel

  1. die Zuneigung von vielen
  2. edle Kontakte
  3. ein guter Ruf 4.Selbstvertrauen ( die heutige Welt braucht viel Selbstvertrauen )

Sila ist Moral, Tugend. Die fünf Tugendregeln, panca-sila, denen sich alle buddhistischen Laien verpflichten lauten: Übungsregeln, Sittenregeln'.

  1. Kein Lebewesen (bewusst) töten oder verletzen.
  2. Nicht (freiwillig) gegebenes nicht nehmen
  3. Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen und sich im rechten Umgang mit den Sinnen üben.
  4. Nicht lügen oder unheilsam reden, kein unnötiges Geschwätz.
  5. Sich nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein trüben.

Bhavana, Meditation, Geistesruhe (Samatha) ist das konzentrierte, unerschütterliche, friedvolle und daher der reine Zustand des Geistes. Einsicht (Vipassana) ist das intuitive Schauen der Veränderlichkeit, der Leidhatigkeit und der Unpersönlichkeit (anicca, dukkha, anatta; s. tilakkhana ) aller körperlichen und geistigen Phänomene, eingeschlossen der fünf Gruppen der Existenz, namentlich Körper, Gefühle, Wahrnehmung, geistige Formationen und Bewußtsein.

Es gibt drei Methoden um den Buddha Dhamma zu studieren und zu praktizieren

Wir unterscheiden drei Arten von Erkenntnis:

-Erkenntnis, die auf Lernen beruht (suta-maya-panna) -Erkenntnis, die auf Denken beruht (cinta-maya-panna) -Erkenntnis, die auf geistiger Entwicklung, - entfaltung, beruht ( bhavana-maya-panna)

Methoden:

  1. Lesen und Hören von Dhamma Vorträgen; auch das Nutzen von Fernsehen, Radio, PC etc.
  2. Selbsterfahrung, das Erfassen durch eigenes Nach- und Durchdenken
  3. durch Beobachtung des Geistes, Meditaion

Weisheit ist eine der fünf geistigen Fähigkeiten (Kräfte; bala) und eine der drei Arten der Schulung (sikkha,q.v.) und eine der Vollkommenheiten (parami). Für nähere Erklärungen s.vipassana ….“die Dinge zu sehen wie sie wirklich sind“

Auf diese Art und Weise sollte Dhamma betrachtet und geübt werden. Jede Person, die die Natur der Dinge versteht, hat die besten Voraussetzungen den Buddha Dhamma zu verstehen. Er versteht nama-rupa, wie Geist und Körper funktionieren. Um die Natur der Dinge (Dhamma) richtig zu verstehen sollte man das Gesetz der bedingten Entstehung kennen und im täglichen Leben anwenden. ( Für mich ist es das Gesetz aller Gesetze der Natur und des Buddha Dhamma). Das Erkennen der Dinge, wie sie denn wirklich sind ( yathabhutanana).

Meine Eltern sind Buddhisten. Aus diesem Grund wurde ich als Buddhist geboren. OHNE MEIN Wissen wurde ich als Buddhist abgestempelt. Das passiert vielen Menschen auf der Welt. Wir werden in eine Religion und in eine Kultur hinein geboren. Ich war stolz, meine Identität als Buddhist und Singhalese zu verteidigen. Es ist sehr gefährlich, wenn man einem kulturellen Buddhismus folgt. Vergessen wir nicht die Hauptsache des Buddha Dhamma – die Ausmerzung des Egoismus. Keiner kann den kulturellen Hintergrund vermeiden. Aber man kann lernen, nicht auf andere Kulturen herabzusehen oder sogar für die eigene zu kämpfen.

Eines Tages bemerkte ich, daß ich eine Blockade in meiner Persönlichkeit hatte. Ich stellte fest, wieviel Zeit und Geld ich nur für meinen Stolz und für meine Anerkennung aufbrachte Diese Haltung machte Körper und Geist unruhig und nervös. Ich versuchte meine Freunde und andere Menschen dazuzubringen, dass zu glauben, was ich glaubte. Verursacht durch den kulturellen Buddhismus, so wie ich ihn ursprünglich gelernt habe, war dies eine Gefahr für mich. Bald begriff ich, nicht nur ich, auch viele andere Menschen denken und handeln ähnlich. Schauen wir uns die Kriege in der Welt an. Auch jetzt. Die Grundursache ist der Glaube an eine Religion oder Kultur. Also wählte ich den Buddha Dhamma Weg, der sich auf Achtsamkeit gründet; dies hilft, Ego und Stolz zu entwurzeln. Durch und mit meinem Lehrer Ven. Nanarama lernte ich im Mitirigala Wald Kloster, Achtsamkeit zu praktizieren.

Auch die sehr bekannte westliche Nonne Ayya Khema war eine Schülerin von Ven. Nanarama. ( Erkennen, nicht tadeln, ändern ISBN: 3-928396-07-2 von Ayya Khema) Ich verbrachte dreieinhalb Jahre in Mitirigala bevor ich nach Deutschland kam. Mitirigala wurde 1965 von meinem Onkel Ashoka Weeraratna gebaut. Von den Verwandten von Dr. Paul Dalke kaufte er auch das Buddhistische Haus in Frohnau. Mein Onkel starb 1999 als Mönch, mit dem Namen Ven. Dhammanisanthi in Mitirigala.

Positives oder negatives Denken ist eine andere Art von Anhaftung. Beim Praktizieren von Achtsamkeit kann der Nutzen von Nichtanhaftung erfahren und begriffen werden. ( Können wir sagen, Nichtanhaftung ist Nibbana ?) Was wir sagen können ist, dass Nichtanhaften an irgend etwas ein Aspekt von Nibbana ist. Lernen, üben und verinnerlichen ist die Methode. Wenn wir dies tun verwirklichen wir den Dhamma und erkennen die Bedeutung von Buddha Dhamma.

Diese Erkenntnis befähigt uns mit uns selbst, mit anderen und mit allen Lebewesen in Harmonie zu leben. Die Grundlage der Buddha Dhamma Praxis basieren auf Dana, Sila, Bhavana; Großzügigkeit, Tugend und der Entwicklung eines stillen, friedvollen und glücklichen Geistes. Kultiviert man einen stillen, friedvollen, und freudigen Geist, so ist kein Platz mehr für ein Ego.

Buddha sagte, „wer mich sieht, sieht den Dhamma und wer den Dhamma sieht, sieht mich“. Dahinter steckt aber auch eine Gefahr der Anhaftung. Die rechte Achtsamkeit ist mehr als genug, um frei von Begehren zu werden. Was ist das Wesentliche? Kultureller Buddhismus ? Über Buddhismus zu sprechen? Oder Buddha Dhamma und damit fortwährende Achtsamkeit auch im Alltag zu üben und zu praktizieren?

Weisheit bedeutet : Achtsamkeit von Moment zu Moment zu praktizieren.

Stirbt das Ego vor dem Geist, so bedeutet dies Freiheit und Todlosigkeit. Man kann arbeiten und ein Leben leben das frei und leer von Ego ist.

Dhamma ist das Naturgesetz, Buddha Dhamma schließt als Naturgesetz Gefühl und Geist mit ein.

 

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